Well Done – Hockeyurlaub zur Ü35 Weltmeisterschaft in Nottingham
Euer Vorstand
Nachfolgend ein Erlebnisbericht der beiden von Ihrer Reise:
Dieses Jahr war es endlich so weit, die Hockey-Weltmeisterschaften der über 35-Jährigen und über 40-Jähriger fand von 12. bis zum 22. August 2022 im Nottingham Hockey Center statt. Ursprünglich war das Turnier schon für 2020 geplant, musste aber wegen der Corona-Pandemie immer wieder verschoben werden. Im Team der Ü35er standen auch die beiden Vertreter des Osternienburger HC Manuela und André Hädicke.
Durch die Berufung ins Nationalteam planten wir also unseren Jahresurlaub mit den Kindern Diego, Janik und Sophia in England um ein paar tolle Tage in Nottingham zu verbringen.
Der etwas chaotischen Anreise mit einer völlig überforderten Sicherheitskontrolle am Flughafen Düsseldorf am Donnerstag, folgte eine überragene Eröffnungsfeier am Freitag. Das Turnier mit 49 Mannschaften aus 19 Nationen wurde auf 4 nebeneinander liegenden Plätzen ausgetragen.
Die Gruppenspiele der Herren starteten mit einem Remis gegen Irland. Ein durchaus akzeptables Ergebnis gegen den späteren Bronze-Medaillengewinner des Turniers und in Anbetracht dessen, dass wir unser erstes Spiel in dieser Formation mit Spielern aus Berlin, Hamburg, Ludwigsburg, Essen, Ludwigshafen und sogar aus Kampong in den Niederlanden bestritten.
Trotz einer spielerischen Steigerung ging das Match gegen Argentinien bei für England typischen 38°C mit 2:4 verloren. Wir erkannten unser Potential und wollten bei 4 ausstehenden Spielen noch 4 Siege einfahren. Die Vorrundenspiele gegen Wales und Schottland gingen mit 3:0 und 4:2 an uns. Nun lag es am Spiel Irland gegen Wales ob Deutschland ins Halbfinale einzog oder um die Plätze 5 bis 8 spielt. Irland gewann 4:1 und zog bei gleicher Punktzahl und trotz weniger geschossenener Tore durch das um ein Tor bessere Torverhältnis in die Runde der besten 4 ein.
Die Damen starteten erst am Samstag gegen die Niederlande. Auch hier stand im Auftaktspiel die Mannschaft mit Manuela als Kapitänin zum ersten Mal zusammen auf dem Platz und erzielte ein 2:2 Unentschieden. Das zweite Spiel gegen Italien wurde locker mit 8:0 gewonnen und die Mannschaft konnte sich besser kennenlernen und aufeinander abstimmen. Auch auf den für alle Spieler ungewohnten Sand-verfüllten Kunstrasen konnten wir uns einstellen. Im nächsten Spiel war die Vertretung der USA der Gegner. Trotz vieler guter Torchancen und einer weiteren Leistungssteigerung ging das Spiel 1:2 verloren. Viel schlimmer als das verlorene Spiel war die Verletzung zweier Spielerinnen. Durch den Ausfall war die Mannschaft, die schon nur mit 12 Spielerinnen angereist war, geschwächt und konditionell noch mehr gefordert. Um auch hier die Chancen auf Medaillen zu wahren mussten wir noch 2 Siege gegen Irland und Südafrika erkämpfen. Trotz viel Einsatz und Kampf ging das Spiel gegen Irland mit 0 zu 1 verloren. Ein Remis wäre durchaus verdient gewesen. Die beste Partie der Vorrunde lieferten die Damen gegen Südafrika ab. In Unterzahl gelang es uns einen 1:0 Sieg einzufahren. Letztendlich belegten die Damen nach 5 Gruppenspielen den 4. Platz und spielen um Platz 7 der Gesamtwertung.
Neben dem Platz agierte Diego als Kameramann für alle 4 deutschen Teams. In der rar gesäten hockeyfreien Zeit haben wir die Innenstadt von Nottingham erkundet und Wollaton Hall besichtigt, die Kulisse von Wayne Manor, bekannt aus den Batman-Filmen von Nolan. Auch die kulinarischen Schätze der englischen Küche wurden getestet. Neben Fish and Chips gab es des öfteren auch ein Steak, natürlich medium rare und nicht well done.
Nach der Vorrunde der Herren mit 4 Spiele a 70 Minuten in 5 Tagen waren erst mal 2 Ruhetage angesagt. Hier wurden teambildende Maßnahmen wie Mini-Golf und Bowling mit dem ganzen deutschen Teilnehmern angesetzt. Der Zusammenhalt der der ganzen deutschen Hockeyfamilie wurde durch gegenseitige Unterstützung von der Seitenlinie gestärkt.
Das Überkreuzspiel der Herren gegen die nur destruktiv agierende und sehr defensive Mannschaft aus Ghana war nicht sehr attraktiv für die Zuschauer. Trotzdem setzte sich Deutschland mit einem 1:0 Arbeitssieg durch und traf beim Spiel um Platz 5 auf Spanien.
Als die spielerisch bessere Mannschaft rannten wir in dem ersten Viertel einem aus einem Konter resultierenden Rückstand hinterher und es gelang zur Halbzeit zu einem 2:2 aufzuschließen. Auch die zwischenzeitliche Überzahl konnte nicht in Tore umgemünzt werden und so waren es abermals die Spanier die beim Konter zum Torerfolg kamen. Durch die 3:4 Niederlage stand am Ende der etwas enttäuschende 6. Platz als Resultat der Herren da. In Anbetracht der gezeigten Leistung wäre mehr drin gewesen.
Die Damen mussten ihr Platzierungsspiel gegen Argentinien bestreiten und sich am Ende mit einer 0:1 Niederlage zu Frieden geben. Der erzielte 8. Platz spiegelt nicht das Potential der Mannschaft wieder.
Beide Teams haben sich vorgenommen die gezeigte Leistung nochmals zu verbessern und bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr eine Medaille zu holen.
Auch die deutschen Vertreter in der Altersklasse über 40 gingen ohne Medaille nach Hause. Die Damen belegten den undankbaren 4. Platz und die Herren der 5. Platz.
Die Gastgeber aus England haben es in allen 4 Staffeln vorgemacht, dass ein gut eingespieltes Team notwendig, ist um die Goldmedaille zu gewinnen.