Endspielwochenende für unsere erste Herren

Es lag eine Woche mit sommerlichen Temperaturen und viel Sonne hinter uns. Leider ist die Punktsituation bei unseren ersten Herren nicht so angenehm wie das Wetter. Nach einer durchwachsenen Hinrunde und einem etwas unglücklichen Start in die Rückrunde standen wir mit gerade einmal neun Punkte auf dem 6. Platz der Tabelle. Hinter uns ließen wir lediglich die 1.Herren von Rotation Prenzlauer Berg und die Herren von SSC Jena. Problematisch hieran ist, dass zwei Teams in die Oberliga absteigen werden. Da der Abstand zu den Abstiegsplätzen lediglich drei Punkte betrug, galt es an diesem Doppelwochenende möglichst sechs Punkte zu erzielen. Günstiger Weise spielten wir an diesem Wochenende gegen die anderen beiden Abstiegskandidaten. Dementsprechend waren sowohl die Erwartungen als auch der Druck für dieses Wochenende groß.

Spiel, Kombination und Punkteteilung in Berlin
Am vergangenen Samstag ging es für uns zu unserem direkten Tabellennachbarn von Rotation Prentlauer Berg nach Berlin. Mit einem voll und vor allem gut besetzten Kader war die Stimmung vor dem Spiel gut. Eine für die Mannschaft positive Nachricht ereilte diese erst in der Kabine: Kapitän Tobias Mettchen ist direkt aus dem Urlaub zum Hockeyplatz nach Berlin gekommen. Die Kapitänsbinde trug er in diesem Spiel dennoch nicht. Unser Innenverteidiger Johann Schmezko leitete die Mannschaft im vorherigen Punktspiel gegen die Herren vom Mariendorfer HC so überragend, dass nicht einmal unser regulärer Kapitän sich traute ihm die Kapitänsbinde abzunehmen.
Nach dem die Formalien geklärt waren, konnte es losgehen.
Anders als erwartet hatte Rotation keine Berührungsängste. Von Beginn an wurden wir von den Gastgebern angedrängt. Noch nicht ganz anwesend, spielte unser heutiger Kapitän nach nicht einmal einer Minute einen gefährlichen Fehlpass. Dieser sollte jedoch nicht zu einem gegnerischen Torerfolg führen. Dennoch merkten wir gleich, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde. Wir benötigten einige Minuten um uns auf das Spielsystem des Gegners einzustellen. Nachdem uns dies gelungen war, konnten auch wir offensive Akzente setzen. Doch die ersten etwas besseren Chancen hatte die Heimmannschaft. Nach einem Konter wurde der Ball von der rechten Spielfeldseite in den Schusskreis gespielt. Etwas unglücklich fälschte André Hädicke den Ball in Richtung des Tores ab. Auch wenn unser Torhüter Max Schirrmeister den Ball abwehren konnte, hatte er ihn nicht richtig unter Kontrolle. Es wirkte als würde er mit dem Ball auf seinem Oberschenkel jonglieren. Glücklicherweise konnte er den Ball in Richtung der Grundauslinie lenken, sodass keine Torgefahr bestand.
Nach dem die Heimmannschaft die erste bessere Aktion hatte, waren wir nun gefragt. Wir spielten den Ball häufig von halb außen in den Kreis. Auch wenn sich aus diesen Aktionen nicht unmittelbar Gefahr ergab, war dies lediglich eine Frage der Zeit. Und so sollte es auch sein. Es gelang uns eine Strafecke zu erzwingen. Diese spielten wir als Stechervariante. Jona Martens verpasste jedoch den von Ben Dolge hineingegebenen Ball um ein paar Millimeter.

Generell ist zu diesem Spiel zu sagen, dass sich zwei in etwa gleich starke Mannschaften gegenüber standen. Das Spiel war geprägt von vielen guten Aktionen der beiden Defensivreihen. In Folge dessen kam es zu relativ wenigen Aktionen in den Schusskreisen. Dennoch wurde den an diesem nass-kalten Samstag doch erstaunlich zahlreich anwesenden Zuschauern ein sehr spannendes und auch sehr faires Spiel geboten. Besonders hervorzuheben ist dabei unsere Damenmannschaft, die auch noch nach ihrem eigenen Spiel in Berlin geblieben war, um uns anzufeuern. Dieser Rückenwind half beiden Mannschaften besonders ab der Mitte der zweiten Halbzeit. Ab dann gelang es beiden Mannschaften sich ab und zu mal in den gegnerischen Schusskreis vorzuarbeiten.
Mitte des dritten Viertels gelang es den Gastgebern durch lange, nach außen gespielte Bälle unsere Abwehr in Bewegung zu versetzen und Lücken zu generieren. Durch eine dieser Lücken kam ein Spieler von Rotation aus halb rechter Position ungehindert zum Schuss. Dieser scharfe Schlag verpasste das Tor nur um wenige Zentimeter und schlug von außen an das Lattenkreuz. Eine Erinnerung an alle, dass dieses Spiel sich noch immer in beide Richtungen entwickeln könnte.
Quasi im Gegenschlag gelang es auch uns in den Gefahrenbereich einzudringen. Eine argentinische Rückhand von Tobias Mettchen wurde von dem Torhüter der Gastgeber gut pariert.
Im letzten Viertel kam es zu weiteren Chancen. Aus einem sehr guten Solo von Diego Hädicke konnten wir auf Grund individueller Fehler kein Kapital ziehen. Andererseits musste unser Torhüter erneut tätig werden, nachdem erneut ein Spieler von Rotation zum Schuss kommen konnte. Der Torschuss, der zwischen den Beinen des Torhüters hindurch gegangen wäre, wurde kunstvoll in Richtung Toraus abgelenkt. Doch es war noch nicht Schluss. Die Herren von Rotation waren, genau wie wir, noch immer gewollt den Siegtreffer zu erzielen. Hierfür lief ein Angreifer unsere Grundlinie entlang. Es gelang ihm auch den Ball in Richtung des Siebenmeterpunktes zu spielen. Der dort bereit stehenden Stürmer spielte den Ball in Richtung Tor. Jedoch gab sich unser Torhüter nicht geschlagen. Mit einem Hechtsprung gelang es ihm, den Ball mit der Brust nach außen zulenken und somit den späten Rückstand zu verhindern.
Nach dieser Aktion war das Spiel dann auch vorbei. Die Stimmung, die nach Spielende herrschte, ist schwer zu beschreiben. Man konnte nicht sagen, ob die Freude einmal „zu Null“ gespielt zu haben oder die Enttäuschung über die vielleicht liegengelassenen zwei Punkte überwog. Welchem Lager man auch angehörte, es galt nun
das Spiel des Samstags hinter sich zu lassen und sich auf das Sonntagsspiel zu konzentrieren.


Aus elf mach zehn
Am Sonntag hatten wir unser Heimspiel gegen den Tabellenletzten vom SSC Jena. Diese kamen mit gerade einmal elf Spielern nach Osternienburg. Dennoch durften wir unsere Gegner nicht unterschätzen.
Mit viel Selbstbewusstsein gingen wir in dieses Sonntagsspiel. Dies repräsentierte sich auch in unserer taktischen Ausrichtung. Von Beginn an drängten wir unsere Gäste an. Dieser Aufwand wurde auch nach gerade einmal drei Minuten belohnt. Jona Martens drang von halb rechts in den Schusskreis ein. Mit einer argentinischen Rückhand gelang ihm der schnelle Führungstreffer.
Beflügelt von diesem Erfolg drängten wir weiter an. Jedoch gelang es den Herren aus Jena sich aus
diesem Druck zu lösen. Der schnelle Stürmer der Gäste Theodor Angermüller wurde mit einem langen Ball bedient. Es gelang ihm unsere Verteidiger zu überrennen. Er hatte nun nur noch unseren Torhüter vor sich. Das 1-gegen-1 gewann Max Schirrmeister zunächst. Jedoch gelang der Versuch, den Ball in Richtung Seitenauslinie zu klären, nicht. Der nach außen gespielte Ball prallte vom Kicker zurück zum gegnerischen Stürmer. Dieser lief an unserem Torhüter vorbei und schoss aus spitzem Winkel auf das Tor. André Hädicke hat zwar noch versucht den Ball auf der Linie zu stoppen, jedoch sprang der Ball vom Schläger an seinen Körper. Ein Siebenmeter war die Folge. Diesen verwandelte der Jenaer Stürmer souverän.
Von diesem Rückschlag in der 6.Minute ließen wir uns jedoch nicht beirren. Wir spielten unser System weiter. Es gelang uns, unsere Gäste an deren Schusskreis festzusetzen. Chris Dolge konnte einen missglückten Passversuch abfangen, auf kurzem Weg in den Schusskreis eindringen und zur erneuten Führung in der 11.Spielminute treffen. Mit diesem 2:1 ging es in die Viertelpause.
Auch im zweiten Viertel spielten wir weiterhin unser Drucksystem. Jedoch gelang es uns nur selten den Ball vorne abzugreifen. Zu oft gelang es dem Gegner, sich mit langen Bällen zu befreien und gefährlich in Richtung unseres Schusskreises vorzustoßen. Es gelang unserer Abwehr diese jedoch zu verteidigen. In diesem Viertel passierte nicht all zu viel. Mit einer knappen Führung ging es für uns in die Halbzeitpause. Hiermit konnten wir
jedoch nicht wirklich zufrieden sein.
In der zweiten Halbzeit setzten wir unsere eigenen Ambitionen um. Unmittelbar nach Wiederanpfiff traf Tobias Mettchen zum 3:1. Dies brachte Erleichterung mit sich, sodass es uns möglich befreiter aufzuspielen. In dieser starken Phase unsererseits hatten wir einige Strafecken und Kreisszenen, die jedoch nicht zum gewünschten Erfolg führen sollten. Lediglich in der 33.Minute konnte eine Ecke zum 4:1 durch Chris Dolge verwandelt werden.
Nach dieser Phase gelang es uns jedoch nicht mehr, das Momentum aufrechtzuerhalten. Auch wenn wir versuchten, weiterhin Druck auszuüben, gelang es uns nicht das Spiel sicher in den Griff zu bekommen. Es waren unsere Gäste, die mit langen Bällen ab und zu gefährlich wurden. So war es auch in der 43.Minute, als es der Gastmannschaft gelang eine Strafecke zu erwirken. Diese wurde von Angermüller mit einem scharfen Schlenzer in die lange Ecke verwandelt. Mit einem Spielstand von 4:2 ging ging es dann in die letzte Viertelpause.
Diesen Rückschlag steckten wir wieder gut weg. Unbeirrt spielten wir weiter und belohnten uns in der 48.Spielminute mit weiteren Tor durch Tobis Mettchen. Doch damit nicht genug. In der 56.Spielminute wurde es nochmals hektisch. Der bereits mit Grün vorbestrafte Angermüller fiel erneut wegen Reklamierens auf. Die Schiedsrichter hatten davon scheinbar genug und stellten den Spieler mit einer gelben Karte hinaus. Da sich der Spieler auch auf der Bank nicht beruhigen konnte und weiter erzählte, sahen sich die beiden Offiziellen gezwungen, ihm auch noch eine rote Karte zu geben. Anzuerkennen ist, dass sich unsere Gäste auch von dieser Unterzahl nicht beeindrucken ließen. Sie spielten ihr eigenes Spiel weiter und es gelang ihnen unmittelbar nach der dauerhaften Hinausstellung eine Strafecke zu erringen. Den ersten Schuss konnte unser Torhüter noch parieren. Jedoch kam es zu einer Wiederholungsstrafecke. Nach einer etwas chaotischen Ausführung gelang es den Jenaern den Ball an den langen Pfosten zu spielen, wo ein Angreifer bereit stand um den Ball in das Tor zu spielen. Mit diesem Tor zum 5:3 stand dann auch der Endstand des Spiels fest.

Nach diesem chaotischen Spiel gelang es unseren Herren tatsächlich noch einen Sieg in der Rückrunde zu erspielen. Diesen Aufwind gilt es nun für die nächsten drei Spiele beizubehalten. Der nächste Härtetest steht bereits am kommenden Freitag, dem 12.Mai an. Dort sind wir um 19:00 Uhr beim Cöthener HC zu Gast. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr vorbeikommt und uns dort unterstützt!!!

Bericht: Max Schirrmeister