Unserer Herren beim Wilhelm-Höcker-Pokalturnier in Güstrow

Die Hallensaison hat auch für unsere Herren endlich begonnen. Zur Vorbereitung auf die kommende 2.Bundesligasaison gilt es sich nun vernünftig vorzubereiten. Um einen Schritt in diese Richtung zu machen, sind unsere Herren auch dieses Jahr wieder zum Wilhelm-Höcker-Pokalturnier nach Güstrow gefahren. Besonders hervorzuheben ist, dass wir dieses Jahr mit einer sehr jungen Mannschaft anreisten. Bis auf Patrick Schweitzer und Florian Strube war keiner unserer Spieler älter als 21. Dazu kam, dass der Kader für dieses Wochenende mit acht Feldspielern und einem Torhüter nicht besonders groß war. Es stand der jungen Mannschaft ein Belastungstest bevor.
Da wir unser erstes Spiel am Samstag bereits um 11:00 Uhr hatten, trafen wir bereits 6:30 Uhr an der Hockeyhalle in Osternienburg. So zeitig stehen die meisten Spieler unter der Woche sonst nicht auf. Nachdem wir gut in Güstrow angekommen waren, galt es nun den Fokus auf das erste Spiel zu legen. Zunächst mussten wir gegen den LBV Phönix aus Lübeck ran. Zur Vorbereitung auf jedes Spiel gingen wir außerhalb der Halle kurz laufen um uns aufzuwärmen. Highlight dieser Erwärmung war der von Ben Dolge geleitete Aktivierungskreis, der uns nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit machte. Zu dem Spiel an sich gibt es nicht viel zu sagen. Wir gewannen 13:1. Wir schafften es als Team zu spielen und das Tor zu treffen. Das Gegentor ist besonders bitter, da es das einzige Tor der Lübecker an diesem Tag war und es auf Torwartfehler basierte. Dies galt es abzuhaken und an den positiven Aspekten weiter anzuknüpfen.


Unser zweites von drei Spielen an diesem Samstag hatten wir gegen die Gastgeber, den ATSV Güstrow. Der Spielverlauf war – im Vergleich zum ersten Spiel – ein ganz anderes. Die Güstrower stand tief und gut organisiert in der eigenen Hälfte. Es ist uns schwer gefallen dagegen offensiv kreativ zu werden. Geholfen hatten uns gegen die Gastgeber verhängte Strafzeiten. Die dadurch entstandenen Räume konnten wir nutzen. Insgesamt gelang es uns während dieser Überzahlsituation zweimal zum Torerfolg zu gelangen. Doch auch dieses Mal schafften wir es nicht unsere weiße Weste zu behalten. Der ATSV drang von rechts in unseren Kreis ein und spielte einen Querpass in Richtung langer Pfosten. Diesen konnte unsere Torhüter Max Schirrmeister noch parieren. Jedoch prallte der gehaltene Ball direkt vor den Schläger eines Angreifers, der diesen dann souverän ins Tor schoss.
Dennoch konnten wir das Spiel mit 2:1 gewinnen und standen nach diesen beiden Spielen mit sechs Punkten da. Nun galt es im letzten Spiel den Gruppensieg und damit den sicheren Einzug ins Halbfinale klar zu machen. Das dies nicht leicht werden würde war allen bewusst. Gegner dieser Partie war die Herren von TuS Lichterfelde aus Berlin. Dieses Abendspiel um 17:00 Uhr versprach viel Spannung. Der Spielverlauf wurde diesen Erwartungen gerecht. Es standen sich zwei gute Mannschaften gegenüber, die beide Lust auf Hockeyspielen hatten. Das Tempo und die individuelle Klasse der einzelnen Spieler waren gut. Nachdem die Herren aus Berlin durch ein Tor aus dem Spiel heraus in Führung gegangen waren, lag es nun an uns das Spiel noch zu wenden. Wir erhöhten den Druck und kamen dadurch immer häufiger zu guten Torchancen. Durch das offensive Spiel vergrößerten sich defensiv jedoch auch die Lücken. Auch die Berliner kamen zu guten Kontern, die war gemeinsam unterbinden konnten. Es gelang uns schließlich auch den Ausgleich zu erzielen. Nun wollten wir das Spiel drehen.
Gerade in diesem Spiel schenkte Patrick den jüngeren Verteidigern das Vertrauen und wechselte sich bewusst in den letzten zehn Spielminuten nicht mehr ein. Den Männern aus Berlin gelang es schlussendlich doch noch ein Tor zu erzielen, sodass wir das Spiel mit 1:2 verloren haben. Auch wenn wir das Vertrauen nicht zurück- zahlen konnten, so war doch zu erkennen, dass auch die junge Mannschaft den erfahrenen Spielern kaum noch nachsteht. Am Ende fehlte es an Kraft und vielleicht auch an dem entscheidenden Bisschen Glück. Dennoch war die Stimmung angeschlagen, da es nun nicht mehr von uns abhing, ob wir noch ins Halbfinale kommen oder nicht.

Aufgrund der drei Gruppen kam nur der beste Gruppenzweite aller drei Gruppen ins Halbfinale. Gegen 18:30 Uhr kam dann endlich die positive Nachricht: Wir stehen im Halbfinale. Die Stimmung verbesserte sich schlagartig.
Nach dem Abendessen in der Halle ging es für uns ins Hotel. Nach einer kurzen Erholungsphase trafen wir uns als Herrenmannschaft um den hoteleigenen Pool und die Sauna zu genießen. Nach den drei anstrengenden Spielen war dies eine willkommene Entspannung. Nachdem wir am Abend dann noch gemeinsam mit unseren Damen kurz auf der Spielerparty waren und natürlich nur Wasser getrunken haben, gingen wir relativ zeitig ins Bett. Alle Beteiligten mussten für den kommenden Finaltag fit sein.


Nach einem entspannten Frühstück fuhren wir um 10:30 Uhr zurück zur Halle, um uns auf unser Halbfinale gegen die SG Rotation Prenzlauer Berg vorzubereiten. Der Aktivierungskreis war vor diesem Spiel besonders wirksam. Wir mussten mit voller Konzentration dabei sein, um gegen unseren Ligakonkurrenten zu bestehen. Dies gelang uns zu Beginn der Partie nur mäßig. Die Berliner wirkten wacher. Um dies auszugleichen, standen wir etwas defensiver. Hierdurch gelang es uns immer wieder gefährliche Konter zu fahren. Diese trugen auch dazu bei, dass wir wacher wurden und mehr und mehr mitspielten. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Chancen auf beiden Seiten und ein gutes Niveau. Unsere Gegner schafften es in Führung zu gehen. Wir ließen uns hierdurch nicht unterkriegen. Wir spielten weiter und vertrauten darauf, dass wir früher oder später unsere Chancen nutzen würden. So kam es dann auch. Wir schafften es zwei Tore zu erzielen und das Spiel zu drehen. Es ging für uns ins Finale.


Das Finale fand um 15:30 Uhr statt. Auch hier spielten wir gegen einen Ligakonkurrenten. In diesem Endspiel stand uns der Mariendorfer HC gegenüber. Die Spielzeit wurde für die Finalspiele auf zweimal 20 Minuten erhöht. Nach einem so langen Wochenende haben wir uns richtig auf diese Extraeinheit gefreut. Das Spiel war sehr schnell und wieder auf einem guten Niveau. Unsere Gegner gingen durch einen Treffer aus dem Spiel heraus mit 1:0 in Führung. Wir gaben uns nicht auf, sondern machten weiter, sodass uns der Ausgleich zum 1:1 noch vor der Pause gelang. Nach dem Seitenwechsel ging es nicht weniger spannend weiter. Nachdem der MHC auf 1:2 erhöhte, glichen wir erst aus, um danach in Führung zu gehen. Mit einem Spielstand von 3:2 ging es in die letzten drei Minuten. Es galt nun konzentriert zu bleiben. Die Aufgabe wurde jedoch nicht einfacher, da der MHC den Druck nun stetig erhöhte. Schlussendlich gelang es den Berliner von rechts in den Kreis einzudringen und einen Querpass durch die Beine unseres Torhüters zum gegenüberstehenden Stürmer zu spielen. Dieser nahm den Ball an, trat einen Schritt weiter von der Grundlinie weg und schoss den Ball ins lange Eck zum 3:3-Ausgleich. Doch es war immer noch eine Minute zu spielen. Nach Anstoß und Angriff von uns waren noch ungefähr 30 Sekunden zu spielen als der MHC einen Konter über die rechte Seite fuhr. Dort gelang es dem Stürmer den Ball gegen den Fuß unseres Verteidigers zu spielen – Schlussstrafecke. Die Stimmung innerhalb der Halle war hoch angespannt. Der Mariendorfer HC gab den Ball von rechts auf den ersten Schützen hinaus. Dieser schoss den Ball in den linken Winkel zum 4:3.
Trotz dieser bitteren Niederlage können wir dennoch viel Positives mitnehmen. Zum einen ist unser Florian Strube zum besten Spieler des Turniers gewählt wurden. Zum anderen konnte man eine individuelle Steigerung aller Beteiligten über das Turnier hinweg erkennen. Auch ist positiv festzuhalten, dass wir es mit einer so jungen Mannschaft bis ins Finale geschafft haben.
Ich bedanke mich im Namen der ersten Herren recht herzlich beim ATSV Güstrow für die Einladung. Das Turnier hat uns sehr viel Freude bereitet. Wir wünschen Euch und Euren Mannschaften maximale Erfolge für die kommende Saison!

Bericht: Max Schirrmeister