Derbytime in der Ernst-Messinger-Sporthalle
Was im Fußball Begegnungen wie BVB Dortmund gegen FC Schalke oder das El Clásico sind, das ist im Hockey das Spiel zwischen dem Osternienburger Hockeyclub und dem Cöthener Hockeyclub. Diese Begenung stand mal wieder am vergangenen Samstag in der Ernst-Messinger-Sporthalle an. Für beide Mannschaften war dieses Spiel richtungsweisend sein. Beide Mannschaften hqtten ein Spiel weniger als der Rest der Liga. Beide Mannschaften standen in der oberen Tabellenhälfte der 2. Bundesliga Ost.
Es war also angerichtet. Die mit ca. 400 Zuschauern prall gefüllte Halle erwartete den Anpfiff sehnsüchtig. Die Gäste standen zunächst verhalten in der eigenen Hälfte. Hierdurch gelang es ihnen durch abgefangene Angriffe gefährliche Konter zu fahren. Diese konnten jedoch zunächst verteidigt werden. Durch den erhöhten eigenen Ballbesitz gelang es auch unseren Herren sich gute Chancen herauszuspielen. Allerdings fehlte das erforderliche Glück im Abschluss. In der 11. Spielminute gelang es den Köthenern eine Strafecke zu erwirken. Diese wurde von rechts auf den ersten Schützen, Max Walter, herausgegeben. Dieser schoss den Ball etwas erhöht in Richtung langer Ecke. Durch diese Höhe streifte der Ball die Schienen unseres Torhüters und schlug halbhoch in die lange Ecke zum 0:1 ein. Diesen Rückschlag verkrafteten die Hausherren nicht gut. In derselben Spielminute gelang es Karl Rosenkranz die Unordnung in der Osternienburger Mannschaft auszunutzen und dadurch das 0:2 zu erzielen. Damit nicht genug, kurz vor Abpfiff des ersten Viertels bekamen der CHC einen Siebenmeter zugesprochen, welchen Karl Rosenkranz zum 3:0 aus Köthener Sicht verwandelte. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Viertelpause.
Nun galt es für die Hausherren endlich aufzuwachen. Doch auch in der 17. Spielminute waren unsere Herren noch nicht bei der Sache. Die Gäste hatten sich in unserem Schusskreis in die linke Ecke kontaktet. Von dort aus wurde der Ball wieder zum Schusskreisrand aufgelegt. Zu passives Abwehrverhalten hatte zur Folge, dass Johannes Koch vom Kreisrand aus zum 0:4 einschießen konnte. Erst jetzt wurden die Osternienburger Herren endlich wach. Es dauerte keine Minute, bis wir uns eine Ecke erarbeitet hatten. Chris Dolge verwandelte diese durch einen hohen Ball in den rechten Winkel zum 1:4. Sowohl unsere Herren als auch die Halle waren nun aufgewacht. Wir machten mehr Druck und konnten uns mehr und mehr Chancen erkämpfen. Doch auch die Gäste waren nicht untätig. Auch sie erkämpften sich weitere Möglichkeiten. In der 23. Spielminute hatten wir erneut eine Ecke. Am Schuss stand dieses Mal Ben Dolge. Das nicht nur sein Cousin Tore schießen kann, bewies Ben durch das Verwandeln dieser Ecke. Wir verkürzten auf 2:4. Das Spiel war auch nach diesem Torerfolg weiter umkämpft. Dies zeigt sich insbesondere in den beiden grünen Karten, die zurecht gegen uns verhängt wurden. Diese Unterzahlsituationen überstanden wir ohne Gegentor. So sollte es aber nicht bleiben. Kurz vor dem Halbzeitpfiff griffen die Gäste den Ball vor unserem Schusskreis ab. Jann Kallenbach schoss von halblinks durch die Beine unseres Verteidigers auf und in unser Tor. Mit diesem Rückschlack und einem Rückstand von 2:5 ging es in die Halbzeitpause.
Während sich unsere Herren in der Kabine besprachen, wurde auf dem Parkett der ’special guest‘ des Tages vorgestellt. Zu Gast war der Bundestrainer der U21-Junioren und amtierender Weltmeistertrainer Rein van Eijk.
In der zweiten Halbzeit versuchten unsere Herren die Köthener vor neuen Aufgaben zu stellen. Hierfür wurde zum einen der Druck auf die Abwehr erhöht, zum anderen wurden das Personal der einzelnen Sturmreihen getauscht. Diese offensivere Ausrichtung hatte zur Folge, dass wir konteranfälliger waren. Es ist aber unseren Herren gelungen diese – teilweise sehr gefährlichen Konter – zu verteidigen. Belohnt haben sich unsere Herren in der 40. Spielminute für diesen Aufwand. Aus einem eigenen Aufbau heraus ist es uns gelungen den Mittelmann Tobias Mettchen anzuspielen. Dieser steckte den Ball ideal zwischen zwei Verteidiger der Gäste durch. Im Sturm war es Levi Nagel, der den Ball stoppte und im Tor unterbrachte. Es stand nun 3:5. Doch die Köthener waren nicht unter zu bekommen. Sie spielten, genau wie wir, ihr Spiel weiter. Kurz vor der nächsten Viertelpause drangen die Gäste über links in den Kreis ein. Durch einen einfachen Querpass konnte Malte Carlson den Ball ins Tor zum 3:6 einschieben.
Im letzten Viertel erhöhten wir nochmals die Schlagzahl. Dies resultierte erneut in Kontersituationen für die Gäste. In der 50. Spielminute liefen drei Köthener Stürmer auf unser Tor zu. Es ist Florian Rosenkranz, der durch einen Rückhandzieher die notwendige Bewegung unseres Torhüters erzwingt um den Ball unter der linken Schiene zum 3:7 durchzudrücken. Es dauerte jedoch keine Minute bis wir eine Reaktion zeigten. In der 51. Spielminute bekamen auch wir einen Siebenmeter zugesprochen. Am Schuss stand wieder Ben Dolge, der den Siebenmeter souverän zum 4:7 verwandeln konnte. Jedoch zeigte sich am heutigen Tag die mentale Stärke unserer Gäste. Es war erneut Florian Rosenkranz, der in der 52. Spielminute von rechts in unseren Schusskreis eindrang. Trotz von unseren Verteidigern ausgeübtem Druck gelang es ihm den Ball in den linken Winkel zu schießen. ein Wahnsinnstor zum 4:8! Doch das Spiel war noch nicht vorbei. In der 56. Spielminute verkürzten wir durch Tobias Schweitzer zum 5:8. Kurz vor Schluss gelang es unseren Gästen nochmals einen Siebenmeter zu erwirken. Hierfür wechselten wir Alexander Pohland ein. Doch selbst Pohli konnte den in den linken Winkel des Tores geschossenen Ball nicht stoppen. Mit diesem Treffer zum 5:9 stand dann auch das Endergebnis fest, denn kurze Zeit später pfiffen die Schiedsrichter die Partie ab.
Aus unserer Sicht ist dies ein bitteres Ergebnis. Wir hatten es nicht geschafft, dass zu auf die Platte zu bringen, was wir wirklich können. Es gab bei uns zu vielen individuelle Fehler, die wir nicht gemeinsam ausgleichen konnten. Unsere Gäste aus Köthen hingegen sind als kompakte Einheit aufgetreten. Abschließend lässt sich sagen, dass das Ergebnis der Leistung und dem Spielverlauf an diesem Tag entsprach.
Auch wenn das Ergebnis nicht dem entspricht, was wir uns erhofft hatten, so möchte ich mich dennoch im Namen beider Mannschaften für die Unterstützung bedanken. Es war eine unglaubliche Atmosphäre – Danke Euch!
Bericht: Max Schirrmeister