Geglückte Derbyrevanche

Am vergangenen Sonntag stand das Rückspiel des Sachsen-Anhalt-Derbys gegen den Cöthener HC an. Die Vorzeichen waren vor Spielbeginn deutlich: Die Köthener mit 13 Punkten ganz oben in der Tabelle, wir mit sechs Punkten ganz unten. Doch in einem Derby spielt die Tabellenkonstellation oftmals keine Rolle, denn Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Regeln.

Um 15:00 Uhr ging es in der sehr gut gefüllten Sporthalle der Hahnemannschule los. Im Gegensatz zu den vorherigen Spielen übten unsere Herren nicht von Beginn an Druck aus. Vielmehr verhielten sich die Osternienburger defensiver. Durch diese defensivere Haltung wurden die Köthener dazu gebracht das Spiel zu machen. Bereits in der dritten Spielminute unterlief ihnen dabei ein Fehler. Durch schnelles Umschaltspiel gelang es Tobias Mettchen in den Köthener Schusskreis einzudringen und das erste Tor dieses Derbys zu erzielen – Traumstart.

Die Gastgeber zeigten sich von diesem frühen Rückschlag unbeeindruckt. Sie spielten ihr Spiel weiter. Durch gutes defensives Arbeiten gelang es den Köthener jedoch kaum zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Durch eine gute Defensive gelang es uns immer wieder Bälle abzufangen und zu kontern. Bei diesen blieben wir jedoch entweder an den Köthener Verteidigern oder spätestens an dem Köthener Torhüter hängen.
In der 12. Spielminute gelang es den Gastgebern die erste Strafecke des Spiels zu erwirken. Diese wurde von rechts ausgeführt und auf den zweiten Schützen gespielt. Durch gutes Antizipieren gelang es unserem Torhüter Max Schirrmeister den Schuss mit seinem Schläger abzuwehren. Mit dem Spielstand von 0:1 aus Gastgebersicht ging es in die Viertelpause.
Nach der Viertelpause traten die Köthener zielstrebiger auf. Sie erhöhten weiter den Druck, indem sie uns bei Abschlagsituationen weit in der eigenen Hälfte andrängten. Nach einem eigenen Abschlag der Hausherren gelang es Karl Rosenkranz von der Mittellinie aus eine Soloaktion zu starten. Dabei zog er von der rechten Bande nach innen und schaffte es seinen Bruder Florian links im Schusskreis anzuspielen. Diesem gelang es den Ball irgendwie unter dem anrutschenden Torhüter zum 1:1-Ausgleich durchzuschieben. Noch in derselben Spielminute gelang es der Heimmannschaft eine weitere Strafecke zu ziehen. Auch diese wurde von rechts ausgeführt. Diesmal wurde der Ball auf den ersten Schützen gespielt. Doch auch dieses Mal war unser Torhüter schneller als von dem Schützen erwartet. Es gelang ihm erneut Ball mit dem Handschuh der Schlägerseite abzuwehren.

Die Druckphase der Köthener hatte hiermit richtig Fahrt aufgenommen. Unsere Herren wurden bei jeder Aktion zeitig unter Druck gesetzt. Dementsprechend kam es bei uns immer wieder zu kleinen Fehlern und Ballverlusten. In der 19. Spielminute schafften es die Gastgeber erneut sich vor unserem Kreis in
die Mitte zu kontakten. Von dort aus wurde der Ball rechts in unseren Schusskreis gespielt. Abnehmer war dieses Mal Niels Müller. Dieser kam frei zum Schuss und platzierte den Ball über den anrutschenden Torhüter zur 2:1-Führung im Tor.

Nun merkten unsere Herren, dass ein Tor ganz offensichtlich nicht ausreicht, um ein Spiel in der Halle zu gewinnen. Fortan traten unsere Herren mit mehr Einsatz auf. Mit zu viel Einsatz trat Ben Dolge in der 22. Spielminute auf. Er sah die grüne Karte, was zur einminütigen Unterzahl für den OHC führte. Diese überstanden wir mit Bravour. Danach arbeiteten wir noch besser gegen den Ball. Auch unsere Aktionen nach vorne wurden besser. Das Spiel nun wieder weniger einseitig, beide Mannschaften hatten immer wieder guten Aktionen. In der 27. Spielminute machte auch ein Patrick Schweitzer mal einen Fehler. Dieser wurde mit einer weiteren grünen Karte gegen ihn bestraft. Doch auch diese Unterzahl überstanden unsere Herren ohne Gegentor. Kurz vor Schluss der ersten Hälfte kamen wir am gegnerischen Schusskreis endlich in das Kontakten hinein.
Durch einfaches, schnelles Spielen landete der Ball schlussendlich bei dem am langen Pfosten stehenden Tobias Mettchen, der diesen dann über den anfliegenden Torhüter zum 2.2 ins Tor schoss. Doch die erste Halbzeit war noch nicht vorbei. Zehn Sekunden vor Abpfiff hatten wir einen Freistoß am Köthener Schusskreis. Es war Jona Martens, der über die rechte Seite in den Schusskreis eingedrungen war und den Ball mit der Rückhand an den Fuß eines Köthener Spielers legte. Die anschließende Strafecke konnten wir nicht verwandeln.

Mit dem Seitenwechsel wurde das Spiel nochmals attraktiver zum Zuschauen. Beide Teams spielten offensiv mit, es ging ständig von einer Seite auf die andere. Hervorzuheben ist erneut die defensive Arbeit beider Teams. Es wurden weiterhin nur wenig Schüsse auf die Tore zugelassen. In der 35. Spielminute gelang es uns dann doch die gegnerische Abwehrreihe zu überlisten. Torschütze des 2:3 war Florian Strube. Nur zwei Minuten später gelang es uns erneut den Ball abzufangen und schnell zu kontern. Es war Levi Nagel, der goldrichtig stand um das 2:4 zu erzielen. Auch mit dieser Zwei-Tore-Führung konnten sich unsere Herren nicht sicher fühlen. Bereits in der 38. Spielminute gelang es den Gastgebern erneut eine Strafecke zu ziehen. Diese wurde von links ausgeführt. Nach den zwei vergebenen Direktschüssen erwarteten unsere Herren bereits eine Variante welche auch gespielt wurde. Der zum Schuss bereitstehende Spieler legte den Ball nach links ab. Von dort aus wurde der Ball flach auf das Tor gespielt. Bereits darauf vorbereitet war es André Hädicke, der den Ball abfing und klärte. Kurz darauf sah ein Köthener Spieler grün. Aus dieser Überzahl gelang es uns eine Strafecke zu generieren. Diese führte leider nicht zu dem gewünschten Erfolg. Bereits zwei Minuten später waren wir durch eine weitere grüne Karte erneut in Überzahl. Auch aus dieser konnten wir keinen Profit schlagen. In der 45. Spielminute bekamen die Gastgeber erneut eine Strafecke zugesprochen. Diesmal wurde der Ball von rechts auf den ersten Schützen gespielt. Anstatt zu schießen, spielte dieser den Ball zurück zum Rausgeber, der zum kurzen Pfosten gelaufen war. Der daraus entstandene Stecher landete am Außennetz.

Das letzte Viertel war genauso unterhaltsam wie die bisherigen. In der 46. Spielminute zogen die Köthener erneut eine Strafecke. Diesmal spielten sie dieselbe Variante wie bei der vorherigen. Der Ball, der in Richtung Tor, traf den auf der Linie stehenden Ben Dolge am Kopf. Nach kurzer Zeit konnte Ben vom Boden aufstehen und glücklicherweise weiterspielen. Da er mit Köpfchen den Torschuss verhindert hat, wurde regelkonform ein Siebenmeter verhängt. Dieser wurde von Lukas Jüdicke zum 3:4 verwandelt. Bereits zwei Minuten später erspielten sich die Gastgeber erneut eine Strafecke.
Erneut wurde der Ball von rechts auf den zweiten Schützen herausgegeben. Doch auch dieses Mal war unser Torhüter schneller als der Schütze und konnte den Ball ablaufen.

Es folgten hart umkämpfte Minuten. Beide Mannschaften gaben alles. Mehr Einsatz als die anderen zeigte dabei Levi Nagel in der 56. Spielminute. Für seine Übermut wurde er mit einer Minute Zwangspause belohnt. Nachdem unsere Strafzeit abgelaufen war, zeigte sich, dass Levi eine Köthener Spieler inspiriert hatte. In der 57. Spielminute holte sich ein Köthener eine gelbe Karte ab. Trotz der gelben Karte spielte Köthen weiterhin sehr offensiv. Es gelang ihnen unsere langen Bälle abzufangen und Konter zu fahren. Diese wurden zu hektisch ausgespielt und konnte dadurch verteidigt werden. In der letzten Spielminute gelang es unseren Herren über rechts in den Kreis einzudringen und den Ball quer zu legen. Von links kam Florian Strube angeflogen und schob den Ball ins Tor. Die Osternienburger Fanecke bebte.
Damit war das Spiel faktisch gewonnen. Da spielt es keine Rolle mehr, dass die Schlussstrafecke dieses Mal nicht verwandelt werden konnte.
Nach diesem harten, aber unterhaltsamen Spiel, ließen sich unsere Herren vor der Fanecke gehörig feiern. Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die uns an diesem Sonntag unterstützt haben. Ihr wart der Wahnsinn!

Mit diesem Sieg konnten wichtige und notwendige drei Punkte gesammelt werden. Mit diesen konnten
wir vom 6. auf den 4. Tabellenplatz vorrücken. Auch wenn zwischen uns und den letzten beiden nur ein Punkt liegt, so ist es für den Kopf dennoch gut, diesen Vorsprung zu haben.

Für unsere Herren geht es am 11.02.2024 zum Berliner Sport Club. Hier muss an der Leistung des letzten Spieles angeknüpft und weitere drei Punkte geholt werden. Die nächsten Heimspiele stehen sowohl für die Damen als auch die Herren am 17. und am 18.02.2024 an. Wir hoffen auch dort auf eure Unterstützung.

Bericht: M. Schirrmeister